Wochenrückblick KW45: China-Käufe ohne Wirkung – Soja und Weizen geben nach
- Steffen Oehl
- vor 17 Stunden
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Wochenrückblick KW45: China-Käufe ohne Wirkung – Soja und Weizen geben nach
Ölsaatenmärkte
Nach dem euphorischen Wochenstart kühlte sich die Stimmung im Sojamarkt rasch ab. Zwar belebte die Zusage Chinas, bis Januar bis zu 12 Mio. t US-Sojabohnen zu importieren, zunächst die Preise – doch fehlende Transparenz, fortbestehende Zölle und steigende brasilianische Exporte ließen die Kurse schnell wieder fallen. Die medienwirksame Kaufzeremonie ohne Mengenangaben sorgte für zusätzliche Ernüchterung. Der starke Real und der US-Regierungsstillstand trugen zur Unsicherheit bei.Sojaschrot und Sojaöl folgten den schwächeren Vorgaben, da sich Exporte bislang nur verhalten entwickelten. Im Raps- und Canolamarkt blieb die Lage ebenfalls schwierig. Die fehlenden Fortschritte zwischen Kanada und China sowie schwächere Vorgaben vom Sojakomplex drückten die Preise an der Euronext deutlich ins Minus.
Bullish
Kurzfristige Unterstützung kam vom vereinbarten Handelsabkommen über bis zu 12 Mio. t Sojabohnen, einem zusätzlichen Deal mit Bangladesch und rückläufigen US-Sojalagern.
Bearish
Fehlende Markttransparenz durch den US-Shutdown, stark steigende brasilianische Exporte und fortbestehende chinesische Zölle belasteten die Stimmung.
Expertenmeinung
Der Sojamarkt bleibt trotz der Vereinbarungen mit China anfällig. Ohne konkrete Lieferungen und offizielle Daten fehlt dem Markt Orientierung. Der Rapsmarkt verliert an Dynamik, da politische Fortschritte im kanadisch-chinesischen Verhältnis ausbleiben. Insgesamt überwiegt die Unsicherheit, was den Sojakomplex anfällig für weitere Korrekturen macht.
Getreidemärkte
Weizen verzeichnete eine volatile Woche. Nach einer Rallye zur Wochenmitte, ausgelöst durch Spekulationen über chinesische Käufe, folgte ein deutlicher Rücksetzer. Der schließlich bestätigte Kauf von 120.000 t US-Weizen blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Fehlende USDA-Daten und starke Exportaussichten in Russland, Argentinien und Australien setzten die Kurse zusätzlich unter Druck. Ein schwächerer Euro half den EU-Exporten, konnte die Verluste in Paris aber nicht verhindern.Beim Mais blieb das Bild gemischt. Gute Exportzahlen und starke Nachfrage aus Asien sorgten für Unterstützung, doch belasteten schwächere Vorgaben vom Sojakomplex und optimistische Ertragsschätzungen. In Europa führten Gewinnmitnahmen am Freitag zu leichten Rücksetzern.
Bullish
Positiv wirkten Chinas bestätigter Weizenkauf, die Euro-Schwäche als Exporthilfe und die hohe Nachfrage nach Mais.
Bearish
Die geringe chinesische Order, starke Konkurrenz aus Übersee und Unsicherheiten durch den US-Shutdown drückten auf die Stimmung.
Expertenmeinung
Die Märkte reagierten über weite Strecken emotional und ohne klare Richtung. Besonders Weizen zeigte nach anfänglicher Rallye Ermüdungserscheinungen. Beim Mais bleibt die Exportnachfrage das zentrale Stützelement, doch die globale Angebotslage verhindert größere Aufwärtsbewegungen. Bis zur Rückkehr offizieller USDA-Daten bleibt das Handelsumfeld von Unsicherheit geprägt.
Weekly review KW45: Chinese deals fail to lift soy – Wheat and corn ease
Oilseed markets
Soybean markets lost momentum after an early rally on China’s pledge to import up to 12 Mt of U.S. beans. Unclear data, ongoing tariffs, and Brazil’s surging exports quickly reversed optimism. The symbolic signing ceremony by COFCO lacked volume details, while the U.S. shutdown added to uncertainty. Soymeal and soyoil weakened in line. Rapeseed and canola turned lower amid absent trade progress between Canada and China and spillover weakness from soy.
Bullish
Trade pledges from China and Bangladesh and lower U.S. soy stocks offered brief support.
Bearish
The U.S. government shutdown, rising Brazilian exports, and remaining Chinese tariffs weighed on sentiment.
Expert opinion
Soy remains fragile despite diplomatic progress. Without real shipments and official data, optimism fades quickly. Rapeseed stays under pressure as trade politics overshadow fundamentals.
Grain markets
Wheat swung sharply higher midweek on rumors of Chinese buying before reversing lower after confirmation of only 120 kt in sales. Absent USDA data and strong export competition from Russia, Argentina, and Australia limited support. The weaker euro helped EU exports but failed to lift Paris prices. Corn held steady on robust demand and exports, though high yield forecasts capped gains.
Bullish
Confirmed Chinese wheat buying, euro weakness, and firm corn demand provided some support.
Bearish
Smaller-than-expected Chinese purchases, strong global competition, and U.S. data uncertainty capped upside.
Expert opinion
Markets remained headline-driven and volatile. Wheat’s rally faded quickly, while corn held up better thanks to steady demand. Until official U.S. data return, uncertainty will dominate trading sentiment.