Wochenrückblick KW41: Politischer Stillstand belastet Soja – Getreide stabilisiert sich über schwachen Euro
- Steffen Oehl
- vor 18 Stunden
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Wochenrückblick KW41: Politischer Stillstand belastet Soja – Getreide stabilisiert sich über schwachen Euro
Ölsaatenmärkte
Der Sojamarkt zeigte sich in KW 41 schwankungsanfällig. Schwache US-Exportzahlen und die weiterhin ausbleibenden chinesischen Käufe belasteten deutlich. Auch Mexiko, Ägypten und Pakistan konnten den Nachfrageausfall nicht kompensieren. Analystenschätzungen über leicht sinkende US-Erträge sorgten zwar für kurzfristige Stabilisierung, doch das Fehlen des USDA-Wasde-Reports aufgrund des anhaltenden Regierungsstillstands ließ die Marktteilnehmer weitgehend orientierungslos zurück. Politische Spannungen zwischen den USA und China, insbesondere wegen der verschärften Diskussion über seltene Erden, erhöhten die Unsicherheit zusätzlich. International rückte Brasilien mit stark steigenden Sojaexporten in den Fokus – die Mengen steuern auf einen neuen Rekord zu.
Am Raps- und Canola-Markt war das Bild uneinheitlich. Gute Erntebedingungen in Kanada und Berichte über überdurchschnittliche Erträge drückten auf die Notierungen. Gleichzeitig sorgten logistische Engpässe in der Verarbeitung und ein geplantes Handelsabkommen zwischen Saskatchewan und Indonesien für leichte Entlastung. Die Rapspreise an der Euronext zeigten sich volatil, legten jedoch zum Wochenschluss leicht zu.
Bullish
Analystenschätzungen signalisieren geringere US-Ernteerträge.Exportimpuls durch geplantes indonesisch-kanadisches Handelsabkommen.Steigende brasilianische Exportzahlen.
Bearish
Fehlender Wasde-Report durch US-Shutdown.Ausbleibende chinesische Käufe.Überdurchschnittliche Erträge in Kanada.
Expertenmeinung
Der Ölsaatenmarkt bleibt stark von politischen Faktoren beeinflusst. Der Ausfall offizieller USDA-Daten verhindert eine klare Richtung. Die geopolitische Spannung zwischen den USA und China sowie die Verlagerung der Nachfrage nach Südamerika dämpfen die Preisentwicklung. Kurzfristig könnten Impulse vom geplanten Gipfeltreffen Ende Oktober kommen, bis dahin dürfte der Markt jedoch anfällig für Schwankungen bleiben. Beim Raps wirken hohe Erträge in Kanada belastend, auch wenn der schwächere Euro den europäischen Export leicht stützt.
Getreidemärkte
Weizen zeigte sich in KW 41 weiterhin schwach. SRW-Weizen fiel in Chicago auf ein neues Fünfjahrestief, bevor technische Rückkäufe für leichte Stabilisierung sorgten. Belastend wirkten die ausbleibenden USDA-Berichte infolge des Shutdowns und positive Ertragsprognosen aus Argentinien, der Ukraine und der EU. Russlands Ankündigung, die Weizenfläche zu reduzieren, bot nur temporäre Unterstützung. HRW-Weizen blieb trotz guter Aussaatbedingungen ebenfalls unter Druck. An der Euronext profitierte der Markt vom schwächeren Euro und legte zum Wochenschluss leicht zu.
Mais blieb in einer engen Seitwärtsbewegung. Fortschreitende US-Ernte und hohe regionale Erträge drückten, während verbesserte Exportzahlen und steigende Ethanolproduktion punktuell unterstützten. Die fehlenden USDA-Daten verhinderten größere Bewegungen. In Europa sorgte die Wechselkursentwicklung für Stabilität; fehlende Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion stärkte zusätzlich die Kurse.
Bullish
Reduzierte russische Weizenfläche.Schwächerer Euro verbessert EU-Exportchancen.Stabile US-Ethanolproduktion.
Bearish
Fehlende USDA-Daten durch Regierungsstillstand.Höhere Weizenernten in Argentinien, Ukraine und EU.Zügiger Maiserntefortschritt in den USA.
Expertenmeinung
Die Märkte für Weizen und Mais bleiben von Unsicherheit geprägt. Das Fehlen verlässlicher US-Daten erhöht die Volatilität. Während der schwache Euro den europäischen Exporten zugutekommt, bleibt das globale Überangebot ein zentrales Problem. Eine politische Lösung in den USA könnte kurzfristig für Klarheit sorgen, doch strukturell bleibt der Druck auf den Märkten bestehen.
Weekly review KW41: Political deadlock weighs on soy – Grain steadies on weak euro
Oilseed markets
Soy markets were volatile in week 41, pressured by weak U.S. exports and continued absence of Chinese buying. Analyst estimates suggesting slightly lower U.S. yields provided brief support, but the missing USDA Wasde report due to the government shutdown left markets uncertain. Rising political tension over rare earths added pressure, while Brazil’s exports surged to near-record levels.
Canola and rapeseed showed mixed trends. Strong harvest results in Canada weighed, but logistical bottlenecks and plans for a Canada–Indonesia trade deal provided minor relief. Paris rapeseed gained modestly late in the week.
Bullish
Lower U.S. yield expectations, potential Canada–Indonesia trade deal, strong Brazilian exports.
Bearish
Missing Wasde report, lack of Chinese demand, high Canadian yields.
Expert opinion
Oilseed markets remain politically driven. Without official USDA data, direction is uncertain. The shift of global demand to South America and tense U.S.–China relations cap upside potential. Short-term volatility will persist until new data or diplomatic progress emerges.
Grain markets
Wheat remained weak as missing USDA data and rising global output weighed. Chicago SRW hit new five-year lows before minor technical gains. Higher forecasts from Argentina, Ukraine, and the EU offset Russia’s reduced acreage. In Europe, a weaker euro lifted Euronext wheat late in the week.
Corn traded sideways. U.S. harvest pressure and high yields limited gains, while exports and ethanol demand gave occasional support. European prices firmed slightly on currency and limited Black Sea competition.
Bullish
Reduced Russian acreage, weaker euro, steady U.S. ethanol demand.
Bearish
Missing USDA reports, higher world wheat output, advancing U.S. corn harvest.
Expert opinion
Both wheat and corn remain range-bound under supply pressure. The euro’s weakness offers Europe short-term relief, but oversupply persists. Market clarity will depend on political progress in Washington and resumed USDA reporting.