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Wochenrückblick KW40: US-Shutdown und Exportdruck belasten Ölsaaten – USDA-Zahlen drücken Weizen und Mais

  • Autorenbild: Steffen Oehl
    Steffen Oehl
  • 2. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit
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Englisch version below.

Wochenrückblick KW40: US-Shutdown und Exportdruck belasten Ölsaaten – USDA-Zahlen drücken Weizen und Mais


Ölsaatenmärkte

Der Sojamarkt stand in KW 40 unter starkem Druck. Zwar zeigte der USDA-Quartalsbericht geringere Bestände von 316 Mio. Bushel, doch überwogen bärische Faktoren. Die planmäßig verlaufende US-Ernte sowie schwache Exportzahlen sorgten für Abgabedruck. Belastend wirkte vor allem die argentinische Exportsteuerpolitik: Kurzfristig freigegebene Verkäufe führten zu massiven Exporten nach China und verschärften die Konkurrenz für US-Anbieter. Hinzu kam der US-Shutdown, der wichtige Statistiken im Öl- und Fettsektor verzögerte und Unsicherheit verstärkte. In Brasilien profitierte die Aussaat vom frühen Start und guten Wetterbedingungen.

Im Sojaschrot blieben nachhaltige Impulse aus, die Notierungen reagierten nervös auf das schwache Umfeld. Sojaöl verlor ebenfalls an Boden, da die fehlenden Datenveröffentlichungen die Markttransparenz einschränkten. Der Canola-Markt blieb durch zügige Erntefortschritte in Kanada und schwache Exportnachfrage belastet. Trotz Produktionsschätzungen unter Erwartung setzte sich die Schwäche fort. Der europäische Raps folgte dem Abwärtstrend und stabilisierte sich nur kurzzeitig durch feste Rohölpreise.


Bullish

Niedrigere Sojabestände laut USDA, Rückgang der Canola-Produktion.


Bearish

Argentinische Exporte nach Steuererlass, schwache US-Exporte, US-Shutdown mit Datenlücken, Erntedruck in Nordamerika.


Expertenmeinung

Trotz bullischer USDA-Daten dominieren makroökonomische Belastungen und geopolitische Faktoren. Argentinien gewinnt kurzfristig Marktanteile, während die USA mit Exportproblemen kämpfen. Die frühe brasilianische Aussaat signalisiert ein großes Angebot. Beim Canola bleibt die Nachfrage schwach, trotz niedrigerer Produktionsschätzungen. Der Preisdruck dürfte hoch bleiben, bis neue Exportimpulse oder witterungsbedingte Risiken die Märkte bewegen.


Getreidemärkte

Weizen stand in der Berichtswoche klar unter Druck. Der USDA-Bericht hob sowohl Produktion als auch Bestände über die Erwartungen an – 1,4 Mrd. Bushel Winterweizen und 2,12 Mrd. Bushel Lager markieren Mehrjahreshochs. Entsprechend gaben SRW- und HRW-Weizen in Chicago nach. Auch die Euronext folgte schwachen Vorgaben, verstärkt durch eine auf 132,6 Mio. t erhöhte EU-Prognose. Global rückten zudem positive Ertragsmeldungen aus Argentinien in den Fokus. Zwar sorgten eine starke US-Exportwoche und eine große algerische Order kurzfristig für Unterstützung, doch das Überangebot blieb dominant.

Mais litt ebenfalls unter den USDA-Zahlen. Bestände von 1,532 Mrd. Bushel übertrafen die Erwartungen deutlich. Dazu kamen Rekordertragserwartungen im US-Maisgürtel und eine Verkaufswelle in Argentinien nach dem Steuererlass. Chicago verzeichnete entsprechend Verluste, Paris folgte den Abwärtstendenzen. Erst gegen Ende der Woche zeigten sich leichte Stabilisierungstendenzen.


Bullish

Notstand in Russland, hohe US-Weizenexporte, schleppend startende Aussaat.


Bearish

Hohe Bestände bei Weizen, Rekorderwartungen bei Mais, Anhebung der EU-Weizenprognose.


Expertenmeinung

USDA-Daten belegen eine komfortable Versorgungslage. Weizen bleibt von Überhängen geprägt, auch wenn geopolitische Risiken aus Russland mittelfristig stützen könnten. Mais steht klar unter Angebotsdominanz, auch wenn Ernteverzögerungen regional limitieren. Insgesamt bleiben beide Märkte schwach, bis Exporte oder Wetterrisiken neue Impulse liefern.


Weekly review week 40: Shutdown and exports weigh on oilseeds – USDA data pressure wheat and corn


Oilseed markets

Soy markets weakened in week 40. The USDA report showed lower stocks at 316 mbu, but harvest pressure, weak exports and Argentina’s tax policy drove losses. China bought heavily from Argentina, reducing U.S. prospects. The U.S. government shutdown delayed key data, adding uncertainty. Brazil’s planting pace exceeded last year, supported by good weather. Soymeal lacked direction, while soyoil fell as missing reports hurt transparency. Canola was pressured by fast Canadian harvests and weak exports, despite lower production estimates. Paris rapeseed mirrored global weakness, with brief support from firm crude oil.


Bullish

Lower U.S. soy stocks, reduced Canola production.


Bearish

Argentina’s tax-driven sales to China, weak U.S. exports, harvest pressure, U.S. shutdown delaying data.


Expert opinion

Despite bullish USDA stocks, macro and geopolitical factors dominate. Argentina gained market share, Brazil’s early planting signals more supply, and weak Canola demand limits upside. Pressure is likely to persist until new demand impulses or weather risks emerge.


Grain markets

Wheat slumped after USDA raised production and stocks above expectations – 1.4 bbu winter wheat and 2.12 bbu stocks at a 5-year high. SRW and HRW fell in Chicago, while Paris followed, pressured further by the EU’s 132.6 Mt forecast. Strong U.S. exports and an Algerian order gave brief support but couldn’t reverse the downtrend. Russia’s Rostov drought declared emergency highlighted regional risk, but supply concerns stayed dominant.

Corn was also pressured as USDA stocks came in at 1.532 bbu, 200 mbu above forecasts. Record U.S. yields and Argentina’s tax-driven sales added weight. Chicago and Paris both fell, though late stabilization was seen.


Bullish

Russian emergency, strong U.S. exports, slow planting pace.


Bearish

High wheat stocks, record U.S. corn yields, EU wheat upgrade.


Expert opinion

Wheat and corn remain under supply pressure. Geopolitical risks in Russia may provide mid-term support, but high stocks and record crops dominate. Weather and export flows will be key in coming weeks. Sustained recovery seems unlikely near-term.

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