Wochenrückblick KW38: Ölsaaten schwanken zwischen Exporthoffnungen und Rekordernten – Weizen belastet, Mais mit Unsicherheiten
- Steffen Oehl
- 19. Sept.
- 3 Min. Lesezeit

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Wochenrückblick KW38: Ölsaaten schwanken zwischen Exporthoffnungen und Rekordernten – Weizen belastet, Mais mit Unsicherheiten
Ölsaatenmärkte
Der Sojamarkt blieb in KW 38 wechselhaft. Nach einem bullischen Auftakt infolge des WASDE-Berichts, in dem das USDA Anbaufläche, Ertrag und Produktion entgegen der Erwartungen anhob, folgte zur Wochenmitte Ernüchterung. Steigende Ernteprognosen für Brasilien, ausbleibende chinesische Käufe und schleppende Verhandlungen zwischen Washington und Peking belasteten die Stimmung. Zwar sorgten robuste US-Exportzahlen und ein neuer NOPA-Rekord bei der Verarbeitung für positive Impulse, doch diese konnten die bärische Grundtendenz nicht nachhaltig drehen. Conab hob die brasilianische Prognose auf 177,7 Mio. Tonnen an, auch die Endbestände wurden höher angesetzt.
Bei Canola und Raps schwankten die Kurse ebenfalls stark. Zunächst stützten Signale aus einem chinesisch-kanadischen Handelsdialog, doch Ernterückmeldungen und schwache Exportvolumina drückten die ICE-Notierungen. Die kanadische Statistikbehörde erhöhte die Canola-Prognose leicht auf 20,0 Mio. Tonnen. Gegen Ende der Woche belasteten zudem sinkende Palmölpreise. Ein Lichtblick blieb der europäische Rapsmarkt, der zuletzt deutlich zulegen konnte.
Bullish
Rekordverarbeitung von US-Sojabohnen laut NOPA, robuste US-Exportzahlen, Hoffnung auf Annäherung im China-Handel.
Bearish
Steigende brasilianische Ernteschätzungen, fehlende Fortschritte im US-China-Dialog, höhere Canola-Prognosen und schwache Vorgaben vom Palmölmarkt.
Expertenmeinung
Die Ölsaatenmärkte bleiben von geopolitischen Signalen und Produktionsprognosen bestimmt. Ohne konkrete chinesische Käufe bleiben die positiven Impulse aus Export und Verarbeitung begrenzt. Brasilien sorgt mit Rekorderwartungen für zusätzlichen Preisdruck. Europäischer Raps zeigt sich stabiler, doch die globale Angebotslage spricht für ein anhaltend bärisches Umfeld. Insgesamt überwiegt kurzfristig eine volatile Seitwärtsbewegung.
Getreidemärkte
Die Weizenmärkte reagierten volatil auf externe Faktoren. Zwar stützten erhöhte Exportzölle Russlands und eine starke US-Exportwoche mit 755.000 Tonnen zeitweise die Kurse, doch die vom USDA angehobene globale Produktionsprognose auf 816,2 Mio. Tonnen und höhere Ernteschätzungen aus Kanada und der EU belasteten nachhaltig. Paris profitierte zwischendurch von den russischen Exportzöllen, konnte den Abwärtstrend aber nicht umkehren.
Mais zeigte sich uneinheitlich. Technische Käufe sorgten für einen bullischen Start, doch das USDA erhöhte die US-Ernteprognose auf 427,1 Mio. Tonnen, was den Auftrieb bremste. Erste Stichproben deuteten allerdings auf unterdurchschnittliche Erträge hin, was die Kurse zur Wochenmitte erneut stützte. Mit über 1,2 Mio. Tonnen lagen die US-Exporte deutlich über dem Vorjahr. Belastend wirkte der Vorschlag der EPA, Beimischungsquoten für Biokraftstoffe neu zu verteilen. In Europa blieb Mais insgesamt schwach, konnte sich aber stabilisieren.
Bullish
Erhöhte Exportzölle für russischen Weizen, starke US-Exporte bei Weizen und Mais, Zweifel an US-Maiserträgen.
Bearish
USDA hebt globale Weizenproduktion an, steigende Prognosen für Kanada und EU, Unsicherheit durch EPA-Vorschlag.
Expertenmeinung
Weizen bleibt unter dem Druck hoher globaler Produktions- und Bestandszahlen, selbst wenn russische Exportzölle temporäre Unterstützung bieten. Mais zeigt mehr Unsicherheit: Während die Nachfrage stützt, werfen Zweifel an den USDA-Erträgen Fragen auf. Insgesamt dominieren aber hohe Produktionsaussichten, sodass die Märkte kurzfristig seitwärts tendieren dürften, mit Potenzial für wetter- und politikgetriebene Ausschläge.
Weekly review week 38: Oilseeds torn between export hopes and record crops – Wheat pressured, corn uncertain
Oilseed markets
Soy markets fluctuated in week 38. After initial gains post-WASDE, sentiment turned bearish as USDA raised acreage, yields and production. Brazil’s higher output forecast of 177.7 Mt and China’s continued absence weighed on futures. U.S. exports were solid and NOPA crush hit a record, but these positives couldn’t offset overall pressure. Canola traded similarly: early support from China-Canada dialogue faded as Statistics Canada lifted the crop estimate to 20.0 Mt, while low exports and falling palm oil added further pressure. Paris rapeseed was the exception, ending firmer.
Bullish
Record U.S. crush, solid exports, hopes for China trade progress.
Bearish
Higher Brazil and Canada crop estimates, weak U.S.-China trade progress, softer palm oil prices.
Expert opinion
Oilseeds remain dominated by geopolitical and supply dynamics. Without concrete Chinese buying, gains from strong U.S. demand are limited. Record South American crops weigh heavily. European rapeseed looks steadier, but fundamentals point to a bearish environment. Volatility and sideways trade remain likely.
Grain markets
Wheat traded volatile but overall weaker. Higher global output forecasts from USDA (816.2 Mt), plus Canada and EU increases, weighed on sentiment. Russian export duties and strong U.S. exports offered temporary support, but could not reverse the downtrend. Paris wheat gained briefly from Black Sea constraints but closed weaker.
Corn was mixed. Early technical gains faded as USDA raised U.S. output to 427.1 Mt, but low field samples suggested weaker yields, lifting prices midweek. U.S. exports at 1.2 Mt were strong. Biofuel policy uncertainty from EPA weighed. European corn stayed subdued, with slight stabilization late in the week.
Bullish
Russian wheat export duties, strong U.S. grain exports, doubts over U.S. corn yields.
Bearish
Higher USDA world wheat output, larger Canada/EU harvests, EPA biofuel policy concerns.
Expert opinion
Wheat faces sustained pressure from rising global supplies and weak demand. Corn is steadier, supported by exports and weather uncertainty, but capped by record supply outlooks. Short-term sideways trading with volatility remains the base case.